Natasha Pulley
DIE VERLORENE ZUKUNFT VON PEPPERHARROW
„The lost future of Pepperharrow“, 2020
Klett-Cotta, Stuttgart, 10-2023, Hardcover, 588 Seiten
ISBN 9783608987294
Man merkt einfach: Natasha Pulley (04.12.1988) kennt sich in der Welt und nicht zuletzt in Japan aus.
Nachdem mir der „Leuchtturm an der Schwelle der Zeit“ etwas fremd geblieben ist, kehrt die Autorin nun zu den kongenialen Personen aus der Filligree Street zurück … könnte man meinen. Doch -ätsch-, „Pepperharrow“ wurde vor dem „Leuchtturm“ verfasst und im Original veröffentlicht. Nur die Übersetzung bummelte hinterher.
Whatever: das Buch ist ein Juwel. Ich habe es in kürzester Zeit durchgelesen und war völlig fasziniert. Allzuviel verraten darf man natürlich nicht! Aber wieder einmal geht um eine verspielte Version der Jahre 1878 – 1889, diesmal mehr durch elektrisch erzeugte Blitze verbrämt, als vom Steampunk durchwabert.
Wieder treffen wir filigran gezeichnete, äußerst lebendige Menschen – und hierzu gehört auch Takiko Pepperharrow, die Halbjapanerin. Thaniel Steepleton staunt nicht schlecht, als sie ihm in der Adelsburg Yoruji als Keita Moris angetraute Gattin vorgestellt wird. Yoruji, einst ein Kloster unweit des Berges Fuji ist ebenso prächtig, geschichtsträchtig, wie auch verrufen. In der Folge bekommen es Thaniel und Six mit jeder Menge Samurai, dem japanischen Kaiserhaus, wie auch der britischen Gesandtschaft zu tun.
Wieder eine ungewöhnliche, äußerst einfallsreiche und verwickelte Geschichte, deren Sinn bis zu den letzten Seiten verschleiert bleibt. Pulley hält die Spannung – und liefert, gottlob, die Lösung.