Tad Williams – Das Herz der verlorenen Dinge

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Tad Williams

Das Herz der verlorenen Dinge

Gebundene Ausgabe: 380 Seiten

Verlag: Klett-Cotta; Auflage: 1 (11. März 2017)

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 3608961445

ISBN-13: 978-3608961447

Originaltitel: The Heart of What was Lost

Größe und/oder Gewicht: 15 x 4,4 x 22,3 cm

Verlagsinformation:

Das Herz der verlorenen Dinge« bietet für alle neuen Leser den Einstieg in die Welt von Osten Ard. Er setzt an am Ende des letzten Bandes von »Das Geheimnis der Großen Schwerter« und eröffnet einen neuen Zyklus voll tödlicher Abgründe und Intrigen dreißig Jahre in der Zukunft.

Tad Williams’ Antwort auf George R. R. Martins »Game of Thrones«

Osten Ard steht erneut am Scheideweg. König Simons und Herzog Isgrimnurs Kriegern ist es gelungen, das Elbenvolk zurück in ihre Hochburg in den Bergen zu drängen. Der Krieg scheint vorbei, aber das Töten dauert an. Die Sterblichen begnügen sich nicht mit ihrem Sieg, sie trachten danach, das Volk der Nornen gänzlich auszulöschen. Da verbreitet sich die Kunde, dass die uralte Nornenkönigin Utuk’ku gar nicht tot ist, sondern nur in einem todesähnlichen Schlaf liegt, von dem sie zurückkehren wird …

Jetzt wird der müde, alte Tad Williams (geb. 1957) also mit dem müden, alten George R.R. Martin (geb. 1948) beworben. Angebracht finde ich das nicht.

Doch Tolkien (1892-1973) hat im Vergleich zu seinen Epigonen wenig geschrieben. Mittlerweile ist er für den Leser >>auf der Straße<< vielleicht bereits zu abgehoben. Doch der >>Osten Ard<<-Zyklus hat mit >>Game of Thrones<< so gut wie nichts gemein, außer, dass er ebenfalls in die Sparte >>heroic fantasy<< gehört. Stattdessen ist und bleibt er >>Mittelerde<<, nur eben mit zwei Sorten Elben, die einen dem Licht zugewandt, die anderen eben nicht.

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Tauriel, Tochter von Mirkwood

Zwar sind auch die Zida’ya (Kinder der Morgendämmerung) nur in Ausnahme Menschenfreunde. Ähnlich wie den Vulkaniern >>stinkt<< ihnen unsere Spezies gewaltig, um so mehr, als Williams Setting hier durchaus mittelalterlich daher kommt. Elbenfreunde ohne Duschen und Waschmaschinen sind für die Feinsinnigen, Kunstbeflissenen schwer zu ertragen. Doch zumindest versuchen sie es.

Dagegen sehen ihre Vettern, die Hikeda’ya – unterirdisch lebende >>Wolkenkinder<< oder Nornen – den Menschen als reinen Schädling und bekämpfen ihn entsprechend.

Wie der geneigte Leser weiß, endete der erste >>Osten Ard<<-Zyklus dennoch mit dem knappen Sieg der Menschheit. Hier kartelt der vorliegende Band noch etwas nach, lässt ein vereinigtes Heer die Nornen noch bis in ihre Stammheimat verfolgen.

Krieger 17 kl

Lediglich unterbrochen von Palastintrigen, reihen sich die Kampfhandlungen aneinander. Wie gehabt, beschreibt Tad Williams sie gekonnt und zeigt sich soweit tatsächlich auf der Höhe seiner Handwerkskunst. Auch die Parade kerniger Typen lässt nicht zu wünschen übrig. Dennoch hätte ich das Buch verworfen, hätte mich der hinten angefügte Auszug aus der >>Hexenholzkrone<< (erscheint im August 2017) nicht noch neugierig gemacht. Hier geht es nun wirklich die versprochenen 30 Jahre in die Zukunft.

Nun bleibt mir nur zu hoffen, dass Tad Williams noch über einen geheimen Vorrat an Zauber verfügt. Bislang vermisse ich nämlich das Numinose von >>Osten Ard<< und >>Shadowmarch<< – leider.

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