Peter S. Beagle
DER WEG NACH HAUSE
„Two Hearts“, 2005
„Sooz“, 2023
Klett-Cotta, Stuttgart, 2023, Hardcover, 205 Seiten, ISBN 9783608987171
»Peter S. Beagle ist ein wunderbarer Schriftsteller, ein feiner Mensch und ein Räuberprinz, der die Herzen der Leser stehlen will.« So meint zumindest Tad Williams, den ich ebenfalls recht gern lese, wenn er nicht gerade unsägliche Kinderbücher verfasst.
Ja, Peter S. Beagle ist großartig, ich liebe alles von ihm. Aber er wurde 1939 geboren – und „Sooz“ ist leider etliche Nuancen schwächer als seine Klassiker. Doch wer die „Zwei Herzen“ nicht schon in der älteren Ausgabe besitzt, sollte getrost zu diesem Büchlein greifen.
Das in einem kleinen Walddorf lebende Mädchen Sooz ist in den „Zwei Herzen“ erst 9 Jahre alt. Als sie sich auf zum König macht, um ihre Welt zu retten, begegnet sie zwei Figuren aus Beagles Meisterwerk, dem „Letzten Einhorn“. Hier begegnen wir dem Autor auf der Höhe seines Könnens.
In Beagles neu verfasster Fortsetzung „Sooz“ begeht sie ihren 17. Geburtstag. Molly Grue hatte sie einst ein Liedchen lernen lassen, dass sie bei dieser Gelegenheit pfeifen soll. Jemand würde ihr dann erscheinen …
Dieser Jemand ist ihre unbekannte Schwester Jenia. Doch ganz ehrlich: warum hat die sonst immer so faire Molly dem Kind das angetan? Die Begegnung führt für Sooz zu einer schier endlosen Quälerei. Jenia wurde einst von Elfen – den Geträumten – entführt und Sooz soll sie nun erlösen.
Ganz ehrlich: Sooz wäre besser ohne diese Queste dran. Alle, nicht zuletzt die Eltern, möchten lieber, dass sie sie sein lässt. Spätestens seit Terry Pratchett wissen wir ja alle, wie diese Elfen so drauf sind. Außerdem hatten die „Guten Leute“ dereinst etwas zum Tausch dagelassen.
Leider erschien mir auch das Ende der ca. 130 Seiten umfassenden Geschichte etwas verkorkst. Und ich grübele immer noch, wo denn jetzt die Moral darin verborgen sein mag … Schade!