Anthony Ryan: Das Duell der Bösen (Rabenschatten-Geschichten)

Anthony Ryan

Das Duell der Bösen (Rabenschatten-Geschichten)

Gebundene Ausgabe: 197 Seiten

Verlag: Klett-Cotta; Auflage: 1 (6. Mai 2017)

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 3608981179

ISBN-13: 978-3608981179

Der 1970 geborene, in London lebenden Schotte Anthony Ryan befindet sich noch nicht ganz auf der Höhe seines Schaffens. Natürlich fasziniert mich seine in drei Bänden seit 2011 erschienene Rabenschatten-Saga (Das Lied des Blutes/ Der Herr des Turmes/ Die Königin der Flammen – alle Rezensionen auf jottfuchs.de), doch ich finde auch einiges daran auszusetzen.

Ryan selbst hat nach eigenen Angaben 20 Jahre lang daran herumgepusselt… möglicherweise zu lange, nicht völlig gut beraten. Vermutlich, um George R. R. Martin nachzueifern, ändert er ab Bd. 2 seine Erzählweise, was nicht reibungslos funktioniert, zumal er auf Zusammenfassungen verzichtet. Zu viele Nebenfiguren marschieren auf – oft mit allzu ähnlichen Namen -, die Perspektive wird schwammig. Und so hatte ich selbst als Profi-Leserin Mühe, zu Beginn hineinzukommen und zum Ende, mein Interesse aufrecht zu halten.

Trotzdem halte ich mich für einen Fan, denn die Geschichte an sich ist ein Knüller der >>Heroic Fantasy<<. Ryans Universum wird bevölkert von Menschen mit und ohne Humor, mit und ohne magischen Gaben. Auch herrscht kein Mangel an finsteren Orden, machtgeilen Herrschern und blutigen, unverständlichen Gottheiten. Großmut und Hass, Rache und Liebe wechseln einander ab.

Um den Leser nach dem Ende der Saga bei der Stange zu halten, erfreut ihn der Verlag mit einem gut gestalteten Geschichten-Bändchen, die Betonung liegt hier nicht auf >>Kurz<<. Die drei darin enthaltenen Stories spielen im „Rabenschatten“-Milieu. Hierbei empfand ich die erste (Das Duell der Bösen oder der Niedergang Kethias) als einigermaßen trocken, denn Lord Verniers Quasi-Geschichtsschreibung schätze ich nun mal nicht sonderlich. Dafür sind die beiden anderen (Die Herrin der Krähen/ Der Lord Collector) absolut lesenswerte Ergänzungen des Gesamtwerks.

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