Markus Tillmanns – Der Nachtelf

b 16-01 KopieMarkus Tillmanns

Der Nachtelf

Broschiert: 420 Seiten

  • Verlag: Koios Verlag in Praesens (15. Januar 2014)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3902837195
  • ISBN-13: 978-3902837196
  • Größe und/oder Gewicht: 11,8 x 4 x 19 cm
  • Preis 11,50 € – amazon ab 4,99 €

Der Autor geizt mit biografischen Daten, was ich – selbst eher der geschwätzige Typ – wenig schätze. Das amazon-Foto zeigt einen jungen blonden Mann. Doch dieser hat bereits 2003 den Deutschen Phantastik-Preis gewonnen. 2014/2015 obsiegte er im Nautilus-Selfpublisher-Wettbewerb. Die Website „markustillmanns.de“ weist eine beeindruckende Liste von Veröffentlichungen auf, SF, Fantasy, Krimis. Außerdem erfahre ich dort, dass der Autor offensichtlich in Viersen lebt und wirkt – so, so, aha.

Im Gegensatz zu anderen Titeln wurde „Der Nachtelf“ allerdings in einem „richtigen“ Verlag gemacht, nämlich Koios, dem (wie ich bei der Recherche lerne) SF/Fantasy-Ableger des Wienerischen Praesens-Verlages. Allzu gute Lektoren haben sie dort allerdings nicht. Der Satz des Buches ist in Ordnung, wir bleiben von Tippfehlern verschont – doch ich selbst hätte Markus Tillmanns einiges nicht durchgehen lassen. Es findet sich manch grausam krumme Metapher – und die Benennung der Protagonisten ging mir bis zuletzt auf den Senkel! Immerhin sind wir hier nicht in einer Story von Royce Buckingham (Dämliche Dämonen, Mürrische Monster).

Trotz seiner teils abstrusen Einfälle hielt ich nämlich die Verwicklungen um die Ermittlerin „Dadalore-Was-sollen-diese-Götternamen“ für durchaus ernstgemeint und spannend genug. Wenig geglückt fand ich es auch, den titelgebenden Elf erst in den letzten Kapiteln (hoppla – da fehlt noch jemand) quasi aus einem überdimensionierten Nachttopf zu ziehen… Das muss man selbst lesen. Und sollte es auch, denn von diesen Kunstfehlern abgesehen, hatte ich mit der Geschichte viel Freude. Der Zeitraum um Weihnachten passte ebenfalls: der Nachtelf hat nämlich mit Santa mehr gemein als mit Tolkien.

Am besten gefiel mir der durch und durch originelle Gesellschafts-Entwurf. Die Echsen-Kriege liefern eine interessante Vorgeschichte, die perfekt durchorganisierte Sklavenhierarchie erinnerte an das alte Persien. Dass selbst der König ein durch das Los bestimmter Sklave ist (ebenso gut hätte er Kloaken-Reiniger werden können) leuchtete mir durchaus ein – immerhin muss er ja den Bürgern dienen. Deshalb bewerte ich dieses Buch als netten, durchaus zu empfehlenden Titel. Hin und wieder holpert er halt… nicht schlimm, ich las es sowieso im Auto während einer (langen) Fahrt.

Es gibt hierzu eine Vorgeschichte, erhältlich als kostenloses Ebook: Der Nachtelf – Himmel und Abgrund.

Markus Tillmanns

Markus Tillmanns

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