Die Legende der Ersten Menschheit

Das Grundgerüst der Elektron-Saga. Eigene Kreativität und Erfahrung – immerhin arbeite ich daran seit 1980. Unter Nutzung meines umfangreichen Archivs an Fotos und Ideen, lasse ich mir von den KIs Leonardo, ChatGPT und Photoshop etwas unter die Arme greifen.

Die Legende der Ersten Menschheit

Vor unzähligen Millionen von Jahren, als die Galaxis noch jung war, entstanden die ersten Spuren menschlicher Zivilisation. Ihr Ursprung wird in Überlieferungen erwähnt, doch die genauen Namen der Welten sind verloren. Zoryath und Aderra, so nennt man sie in den Legenden. Ein Doppelsternsystem mit einem gelben und einem blauen Stern soll ihre Wiege gewesen sein. Der gelbe Stern bot Beständigkeit, während die blaue Sonne mit ihrer unberechenbaren Strahlkraft zugleich Segen und Gefahr brachte.

Aderra, so heißt es, war ein Planet voller Kontraste. Seine Oberfläche war von gewaltigen Stürmen und Vulkanen gezeichnet, doch in der Tiefe gab es Leben. In einem weit verzweigten Höhlensystem bauten frühe Menschen Pilze an und jagten kleine, flinke Kreaturen – Vorfahren der heutigen Ratten, die sich ebenso geschickt in den dunklen Kavernen bewegten. Schon jetzt wetteiferten beide Lebensformen, wer von ihnen sich als die zähere erweisen sollte.

Die blaue Sonne jedoch brachte das Unheil. Eine Nova von unvorstellbarer Kraft verwüstete das System. Doch Aderra befand sich zu diesem Zeitpunkt hinter dem gelben Stern und diese fraß sich satt an Energie. So überlebten die ersten Sprossen humanoiden Lebens tief unter einer verwüsteten Erdkruste.

Noch etwas geschah: während der weiße Zwerg im thermonuklearen Runaway das System verließ, brannte er Anomalien in die Raumzeit – Wurmlöcher, die ferne Welten miteinander verbanden. Jahrtausende später sollten diese Portale zum Schlüssel werden für die Ausbreitung der Menschheit über die Galaxis.

Zwei Wege, zwei Philosophien

Mit der Zeit entwickelten sich die Nachfahren der ersten Überlebenden in zwei Richtungen. Die einen wandten sich nach innen und erschlossen die verborgenen Kräfte des Geistes. Sie wurden zu den Mystikern, Meister einer Kunst, die sie Magie nannten. Ihre Weltanschauung verband Wissenschaft mit Spiritualität, und sie lebten im Einklang mit den natürlichen Strömen der Sterne.

Die anderen, bekannt als die Technokraten oder später als Erste Menschheit, folgten einem anderen Weg. Sie sahen in der Galaxis eine Ressource, die erobert und genutzt werden musste. Bald überragten ihre Maschinen und ihr technisches Wissen alles, was man sich hätte vorstellen können. Doch mit dem Fortschritt wuchs die Arroganz. Andere Völker und Kulturen betrachteten sie als minderwertig – bestenfalls Werkzeuge, schlimmstenfalls Hindernisse. Und dies, obwohl man genetisch noch immer eng verwandt war.

Die Jagd nach blauen Sonnen

Die Technokraten suchten gezielt nach blauen Sonnen, deren Strahlung einzigartige Möglichkeiten eröffnete. Ein Verfahren, sternenlose Wanderer im All einzufangen und in der Ökosphäre solcher Himmelskörper zu stabilisieren, ermöglichte es ihnen, dort zu leben und zu forschen. Doch diese Unternehmungen waren kostspielig und verlangten nach immer neuen Ressourcen.

Die Entdeckung des Materials yhia brachte einen Wendepunkt. Aus diesem seltenen Stoff wurden Geräte namens Hyagansis geschaffen, die, in gelbe Sonnen eingebettet, deren Energie so modifizierten, dass auch dort die fortschrittlichen Technologien der Technokraten funktionierten. Später ermöglichte yhia die Entwicklung der Transmitter-Technologie, mit der Materie über riesige Entfernungen transportiert werden konnte.

Der Fall der Ersten Menschheit

Doch kein Reich währt ewig. Die Technokraten bauten kein föderales System, das auf Zusammenarbeit beruhte, sondern ein Imperium mit einer hierarchischen Adelsstruktur. Ihre Zentralwelt, die um eine blaue Sonne kreiste, war ein Symbol ihrer Macht – und ihrer Hybris. Als diese Sonne begann, instabil zu werden, wuchs die Spannung.

Die wissenschaftliche Elite, die das Herz des technologischen Fortschritts ausmachte, hatte den Adel längst verachtet. Sie sahen in ihnen nichts weiter als dekadente Parasiten, unfähig, den Herausforderungen der Galaxis zu begegnen. Als die blaue Sonne sich aufzublähen begann und der Untergang unausweichlich schien, entwarfen die Wissenschaftler im Geheimen einen Ausweg für sich selbst – ohne den Rest der Bevölkerung.

Nach außen hin wurden Generationen-Raumschiffe gebaut, gigantische Kolosse, die angeblich alle retten sollten. Doch diese Schiffe waren nur für eine ausgewählte Minderheit bestimmt, vor allem für die Adeligen, die sich die besten Plätze sicherten. Währenddessen brach auf der Zentralwelt das Chaos aus. Menschen aus allen Schichten versuchten verzweifelt, sich einen Platz auf den wenigen verbleibenden Schiffen zu sichern. Gewalt und Panik regierten die Straßen. Wer nicht zu den Raumhäfen gelangte, stürmte die Transmitterstationen, in der Hoffnung, sich so auf einen der entfernten Kolonialplaneten retten zu können.

Doch als die blaue Sonne begann, ihre letzte Phase zu erreichen, versagten die Transmitter. Die enorme Energie, die das sterbende Gestirn freisetzte, störte die empfindlichen Geräte. Menschenmassen prügelten sich bis zur Erschöpfung, nur um dann mit Entsetzen festzustellen, dass ihre einzige Rettung zusammenbrach. Die Schreie der Verzweifelten hallten über die einst glänzenden Metropolen, während der Himmel sich in ein gleißendes, tödliches Licht verwandelte.

Die Wissenschaftler jedoch hatten längst ihren eigenen Weg gewählt. Sie vollendeten einen Plan, der ihnen ermöglichte, ihre körperliche Hülle aufzugeben. Ihr Bewusstsein wurde in einer Technologie konserviert, die sie über alle körperlichen Einschränkungen hinwegheben sollte. Für sie war dies kein Untergang, sondern ein Aufstieg zu einer höheren Existenzform.

Die blaue Sonne explodierte schließlich in einem gewaltigen Lichtinferno, die das Imperium der Ersten Menschheit verschlang. Doch selbst in ihrem Ende blieb eine Spur von ihnen zurück. Diejenigen, die den Aufstieg geschafft hatten, existierten möglicherweise noch immer – als reine Geisteswesen, verborgen in den Tiefen der Galaxis, ihre Ziele unbekannt.

Das Chaos nach dem Fall

Nach dem Untergang des Imperiums brach der Wintergarten – wie die Menschen die Galaxis in ihrer Hochsprache nannten – in ein Zeitalter des Chaos ein. Die einst prächtigen Kolonien verloren nach und nach den Kontakt zueinander. Geräte und Maschinen, die jahrhundertelang das Rückgrat der Zivilisation bildeten, funktionierten weiterhin, doch das Wissen um ihre Bedienung schwand. Ohne Ersatzteile wurden Reparaturen unmöglich. Und Systeme mit gelben Sonnen, die kein Hyagansis trugen, waren für die Raumschiffe der Ersten Menschheit unerreichbar. Denn Eisen existiert dort nicht in fester Form, Fission und Fusion folgen anderen Regeln. Selbst Aluminium verwittert innerhalb von Sekunden. Und so zerlegte die Atmosphäre solcher Planeten die ankommenden Schiffe in ihre Einzelteile, bevor sie den Boden erreichten.

Tausend Jahre Raumzeit später tauchte plötzlich eine angebliche Alienrasse auf, die sich selbst die Tiar nannte. Sie traten mit einer Botschaft der Hoffnung an die erfolgreichsten unter den verbliebenen Kolonien heran. Begegnungen der vierten Art erfolgten auf Tathcaer, Uspud und Daar. Den entführten Regierungsmitgliedern boten die Tiar ein scheinbar fertiges, perfekt funktionierendes Galaktisches Parlament an. Die prachtvollen, mit jedem Luxus ausgestatteten Gebäude befanden sich unter der Kuppel einer Raumstation, schwebend inmitten eines Neutronensterns – ein Wunder der Technologie, das niemand infrage stellte.

Doch die Wahrheit erwies sich als finster. Die Tiar waren keine fremde Rasse. Sie repräsentieren die aufgestiegenen Wissenschaftler der Ersten Menschheit, die durch Transformation in rein geistige Wesen den Kataklysmus überlebt hatten. Körperlos zu existieren, wurde von ihnen zunächst als Triumph gefeiert, doch in den Jahrtausenden, die folgten, hatte sich Langeweile und ein tiefes Verlangen nach Einfluss eingeschlichen. Sie beschlossen, ihre alte Galaxis erneut zu manipulieren und die zerstreuten Nachkommen der Ersten Menschheit wie Schachfiguren zu benutzen.

Die Tiar nutzten das Parlament als Fassade, um ihre Macht zu festigen. Indem sie als vermeintlich wohlwollende Mentoren auftraten, lenkten sie den Wiederaufbau der Galaxis. Unter ihrer Anleitung wurde das alte Wissen selektiv weitergegeben, während sie Technologien und Ressourcen kontrollierten. Der Einfluss der Tiar wuchs insgeheim, und viele Kolonien begannen, von ihrer „Hilfe“ abhängig zu werden.

Nach und nach stieg die Zahl der im Parlament repräsentierten Planeten auf fünfzig. Einer der Sitze, über den die Aliens persönlich bestimmten, gehörte zu Sarn. Niemand hatte bislang von einer solchen Welt gehört. Auf Nachfragen präsentierten die Tiar stolz die blaue Sonne namens Lika und ihren Trabanten, eine Wasserwelt mit einem einzigen Kontinent, als Fanal für die Wiedergeburt der Galaxis.

Zunächst nahm man an, es sei ihr eigener Ursprung. Doch dieser blieb im Dunklen. Stattdessen erklärten die Tiar, Sarn sei für die menschliche Spezies bestimmt, ja sogar bereits von ihr besiedelt. Seit so langer Zeit, dass die Indigenen bereits auf eine reiche Geschichte zurückblicken: Kulturbeginn und Eroberung, Revolution und Isolation – verblüffend, reicht doch die Lebensspanne einer blauen Sonne kaum für solch komplexe Entwicklungen aus. Nun, um so besser für die Sarnii, dachte man sich und machte weiter mit der jeweiligen Planetenpolitik. Und bald schon kontrollierten die Tiar ihren Machtbereich mit einer Präzision, die sowohl Ehrfurcht als auch Misstrauen hervorrief.

Die Generationenraumschiffe

Hundert Jahre nach der ersten Parlamentsdebatte ereignete sich Bemerkenswertes: gleich zwei der einst gestarteten Generationen-Raumschiffe tauchten wieder auf, von einer unmöglichen Reise vernarbt bis zur Unkenntlichkeit. Fast zeitgleich erreichte das eine Tathcaer, das andere Ondinee: bedeutende Kolonien, die sich über Jahrtausende hinweg behauptet hatten. Doch ihre Ankunft kündete von den Schrecken der vergangenen Jahrhunderte.

Das erste Schiff trug nur noch zwei Überlebende in sich – ein inzüchtiges, hochadeliges Geschwisterpaar, dessen Haut von goldenen Mustern durchzogen war. Diese galten seit dem alten Imperium als Zeichen des höchsten Adels und symbolisierten deren elitären Status. Doch sie entlarvten auch die Degeneration, die jahrhundertelange Isolation hinterlassen hatte.


Das zweite Schiff brachte eine Gruppe von fünfhundert Menschen, die jedoch stark von Strahlung geschädigt und unterernährt waren. Ihre Nachfahren, die letzten reinblütigen Vertreter der Ersten Menschheit, waren nicht mehr in der Lage, sich auf natürlichem Weg fortzupflanzen, und wandten sich der Klonung zu, um zu überleben. Um ihnen eine Zuflucht zu bieten, errichteten die Tiar die Maschinenstadt Cendraka auf … Sarn.

Cendraka war eine Stadt der Präzision, bewohnt von fünftausend Individuen, stets in einem exakten Gleichgewicht gehalten. Doch das scheinbare Paradies hatte seinen Preis: während die Generationen wechselten, wurde Klonschwund zu einem Problem. Während die Tiar ihre Kontrolle über die Stadt aufrechterhielten, war keine Rede mehr von der indigenen Bevölkerung. Dem Hörensagen lebten die Sarnii ohnehin weit genug von den Cendrakern entfernt, um niemals mit ihnen in Kontakt zu kommen, getrennt von einer lebensfeindlichen Wüste, von einer Bergkette abgeriegelt.

 

Die Stadt Cendraka auf Sarn und ihre Bedeutung

Obokreuyushano, der gute Kapitän, wurde Erster der Stadt. Das Geschwisterpaar mit dem goldenen Hautmuster übernahm spirituelle Aufgaben und wurde für seine Schönheit gepriesen. Doch hinter der Fassade verbarg sich ein Geheimnis: einst vom höchstem Adel, waren die beiden im Besitz der Bedienelemente für die Hyagansis-Technologie, ein Schlüssel zur Macht, von der das Parlament nichts ahnte. Und der Mann, Squsharamashmati, träumte von der Rückkehr des Imperiums

Herz der Stadt Cendraka war das sogenannte „Innere Haus“ (später von den Terranern flapsig „ACME“ genannt). Doch in dieser Bastion wurde nicht nur Wissen bewahrt. Hier keimte auch die Konkurrenz zu den Tiar. Während die angeblichen Aliens die Cendraker für harmlos, ja beschränkt hielten, schwärte in den Hallen und Laboren des Inneren Hauses Unzufriedenheit. Wer lebt schon gerne in einem Zoo?

Die Bedienelemente der Hyagansis-Technologie zeigten sich aus einem opaken Material gefertigt: yhia. Romantischen Vorstellungen aus der Spätzeit des Imperiums huldigend, waren sie in Form eines Dolches, eines Schwertes gefertigt. Der dazu gehörige Kronreif generierte ein Schutzfeld gegen radioaktive Strahlung. Squsharamashmati, Der Zweite Der Stadt, bewahrte sie in seiner privaten Residenz auf, dekoriert an der Wand seines Partysaals. Aber er kannte ihre Macht – und hegte ehrgeizige Pläne.


Leben und Langeweile

Die cendrakische Kultur folgte einem strikten, von den Tiar vorgegebenen Rhythmus. Alle Bewohner lebten exakt zweihundert Sarn-Jahre und starben dann friedlich im Schlaf. Am nächsten Morgen zog ihr Nachfolger in die gleiche Wohnung, übernahm Möbel, Gewohnheiten, Arbeit. Für viele war das harmonische, sorgenfreie Leben Segen. Doch Squsharamashmati rieb sich an den Gittern.

Verwöhnt von seiner privilegierten Position und getrieben von einem ausgeprägten Spieltrieb, suchte er nach Möglichkeiten, die starren Regeln der Tiar zu brechen. Er wollte mehr als zweihundert Jahre atmen – und vor allem wollte er mehr Leben.

Die Tiar hatten das Klonsystem eingeführt, um die Bewohner von Cendraka stabil und funktional zu halten. Doch mit der Zeit begann die Technologie zu versagen. Jeder neue Klon litt unter leichten genetischen Degenerationen, und die Bevölkerung der Stadt schrumpfte langsam, aber unaufhaltsam. Während Obokreuyushano nach Lösungen suchte, die auf Zusammenarbeit mit den Tiar basierten, reiften in Squsharamashmati andere Pläne.

Der Zweite der Stadt sah Cendraka langsam ausbluten und befürchtete, dass die Tiar sein Volk für entbehrlich hielten. Er hätte sich nicht mehr täuschen können. Die angeblichen Aliens versäumten wiederum, mit ihren Schutzbefohlenen über den Klonschwund zu reden. Man wollte die Betroffenen nicht aufwühlen, war sich sicher, zur rechten Zeit schon die Weichen für Gegenmaßnahmen zu stellen. Und so nahm das Verhängnis seinen Lauf.

Squsharamashmati begann im Verborgenen, Geschichten über das alte Imperium und die Macht der Hyagansis-Artefakte zu verbreiten. Er träumte von einem Cendraka, das sich den Tiar widersetzte, und von einem Leben, das mehr war als ein vorherbestimmtes Ende nach zweihundert Jahren. Doch er war auch ein Spieler, ein Mann, der Freude an Intrigen und Manipulation fand.

Während Obokreuyushano die Stadt in besonnenem Gleichgewicht hielt, formte sich in den Schatten eine Bewegung. Angetrieben von Langeweile und Ehrgeiz, wurde Der Zweite zur treibenden Kraft. Die Tiar, selbstzufrieden und ahnungslos, bemerkten nicht, dass der Funke der Rebellion bereits entzündet war.

Wer nicht aus den Fehlern der Vergangenheit lernt, ist gezwungen, sie zu wiederholen

Und so wurde Squsharamashmati später als „Again“ bekannt. Die Terraner meinten damit einen Wiederholungstäter.

Bevor die Klone das Innere Haus verließen, erfuhren sie alle die Geschichte der Vorfahren. Auch die Namen blieben ja erhalten. So wusste der Zweite der Stadt nur zu gut: die eigene Blutlinie verband ihn über Jahrtausende mit einem gescheiterten Vizekönig – einem Mann, der seine Kolonie nicht zu bewahren gewusst hatte. Dieser Makel wurmte ihn, denn worüber sollte er sich sonst den Kopf zerbrechen?

Die Elite von Cendraka durfte sich frei in der Galaxis bewegen, um Sarn im Parlament zu vertreten. Der letzte Squsharamashmati nutzte diese Reisen bald schon, um nach dem verlorenen Planeten des Vorfahren zu forschen. Eine Suche ohne Hast, denn noch immer warnten Schiffs-KIs standardmäßig davor, sich in die Gefilde gelber Sonnen ohne Hyagansis zu wagen.

Jahre vergingen, bis er endlich auf einem unbekannten Planeten landen konnte. Dessen technisches Niveau erwies sich als beachtlich, wenn auch noch nicht galaktisch. Ein untergegangenes indigenes Imperium hatte ihn einst „Terra“ genannt, seine Sonne „Sol“. Diese Namen übernahm der Besucher bereitwillig.

Wiederholt kehrte er heimlich zu diesem Planeten zurück. Die Bevölkerung, der Ersten Menschheit ähnlich, zeigte eine faszinierende Vielfalt an Hautfarben und kulturellen Eigenheiten. Terra war zersplittert in konkurrierende Machtblöcke, die sich unablässig aufrüsteten. Auch die Raumfahrt – noch primitiv, aber ambitioniert – nahm einen immer größeren Stellenwert ein. Die Gefahr einer Entdeckung wuchs.

Um dies zu verhindern, handelte Again entschlossen. Heimlich ließ er ein Raumschiff aus Titan fertigen, angetrieben von Ruthenium. Mit diesem kehrte er zurück, unerkannt von den großen Geheimdiensten der Erde. Dort barg er das Hyagansis mithilfe der alten Artefakte und machte den Planeten wehrlos. Terra wurde zu einer hilflosen Kolonie degradiert.

Vor dem Galaktischen Parlament stellte Again die Welt als vollkommen rückständig dar. So wurde Terra samt seiner Bevölkerung der sarnischen Regierung unterstellt, in der er als Zweiter eine entscheidende Rolle spielte. Diese „Fürsorge“ entpuppte sich schnell als Ausbeutung. Die Tiar versuchten einzugreifen, doch erstmals stellte sich das Parlament geschlossen gegen sie. Denn wer wollte nicht eine eigene Kolonie besitzen?

Die Folgen

Doch es wäre besser gewesen, die Cendraker hätten auf die Tiar gehört. Denn im Verlauf der Elektron-Saga – so nannten versklavte Terraner die Hyagansis-Technologie – zeigte sich: Es war alles eine Falle. Die Geister der Neandertaler, die sich selbst Favoreh nannten, sannen auf Rache für die von der Ersten Menschheit verübten Genozide an den magiebegabten Mystikern.

Der erste Eroberungsversuch des Galaktischen Imperiums fiel in die Blütezeit der Hominiden. Die telepathisch verbundenen alten Völker vermochten es, das kränkelnde Reich zurückzuwerfen. Nach dem Rückzug des Vizekönigs blieben zwanzigtausend Kolonisten auf dem Planeten zurück, wo sie weiterhin vom Hyagansis profitierten. Einmal aktiviert, konnte es durch die magischen Mittel der Favoreh nicht entfernt werden. Dies wiederum weihte die Favoreh einem qualvollen Untergang. Sie verlangsamten diesen zusätzlich, indem sie sich mit den Kolonisten vermischten. Heute kennen wir sie als Cro-Magnon-Menschen. In der neuen Hybridrasse lebten die magischen Fähigkeiten, wenn auch abgeschwächt, nicht immer zum Vorteil des Trägers, durch die Generationen weiter.

Zehntausend Jahre lang hielten die Tiar die Erde in Isolation, in der Hoffnung, das Übel würde sich von selbst lösen. Doch ausgerechnet Squsharamashmati, von vielen spöttisch als Trottel bezeichnet, begab sich auf die Erde – und infizierte sich unwissentlich mit der uralten Magie.

Endlich losgelassen, standen die Geister der Favoreh, allen voran Merlin und Morgana, den Tiar in nichts nach. Auch sie manipulierten die Sterblichen, schickten sie an die Front. Von nun an heißt es Karma gegen Karma, Mensch gegen Mensch. Wer wird in diesem Ringen triumphieren? Wer geht den Weg der Liebe und Verzeihung?

Lesen Sie dies nach beim Autor Jott Fuchs. Die vier Bände der Elektron-Saga: Aufstieg, Interregnum, Feuerschmiede und Landnahme sind seit 2014 in allen Buchhandlungen erhältlich.

Achtung: seit 2022 gibt es die lektorierte Neuauflage.