Anthony Ryan: Das Heer des Weissen Drachen

Anthony Ryan

Das Heer des Weissen Drachen

Draconis Memoria Buch 2

The Legion of Flame, 2017

Klett-Cotta, Stuttgart, 10/2018, 699 Seiten, Hardcover, ISBN-13: 978-3608949759

Verlagsinformation:

>>Jahrhundertelang baute das gewaltige Eisenboot- Handelssyndikat auf Drachenblut – und die außergewöhnlichen Kräfte, die es verleiht. Als die Drachenblutlinien versiegen und Kundschafter ausgesandt werden, um neue Quellen zu entdecken, kommt ein verheerendes Szenario in Gang. Claydon Torcreek ist einer der Überlebenden der gefahrvollen Reise durch das unerforschte Hinterland des Corvantinischen Reiches. Statt der neuen Blutquellen, die die Zukunft seines Volkes hätten sichern können, entdeckt er jedoch einen Albtraum. Der legendäre Weiße Drache ist aus seinem Jahrtausende währenden Schlaf erwacht und giert danach, die Welt der Menschen in Schutt und Asche zu legen. Und noch schlimmer: Er befehligt eine Armee aus Verderbten, die ihm hörig sind.<<

Nach nur einjähriger Wartezeit liegt mir die Fortsetzung zum >>Erwachen des Feuers<< vor. Und wieder gibt es jede Menge Dampf. Man ist versucht, auch Magie zu erwähnen. Dies wäre jedoch unzutreffend. Denn – so mirakulös ihre Auswirkungen sind – die Anwendung des grünen, blauen, roten und schwarzen Drachenblutes folgt streng wissenschaftlichen Erkenntnissen.

In dieser Welt werden alle Jugendlichen getestet, um die wenigen Auserwählten zu finden, die befähigt sind, damit umzugehen. Je nach Tönung, verleiht ihnen das Drachenblut Superkräfte. In der Folge bilden sie ihre eigene Kaste, je nach Nationalität untereinander verfeindet. Doch ohne das Produkt kann keiner von ihnen etwas bewirken. Dies geht soweit, dass zum Beispiel >>Rot<< dafür verwendet werden kann, Motoren anzutreiben. Gleichzeitig lassen sich damit verheerende Brände legen. Grün dient der Heilung, doch verleiht es auch Unsterblichkeit. Und so weiter – Anthony Ryans Fantasie kennt hier kaum Grenzen, trotzdem geht er logisch vor. Das von ihm erdachte System erweist sich als äußerst komplex.

In meinen Augen bewegt sich der Autor in seiner neuen Draconis Memoria-Reihe in einem typischen Steampunk-Universum. Erst kürzlich las ich folgende Definition >>phantastische Technik in einem raubtierkapitalistisch-düsteren späten 19. Jh.<<. Es gibt Adlige, es gibt Revolutionäre, verrückte Wissenschaftler, Abenteuer und Spione.

Hinzu kommen Szenarien aus der Frühzeit der SF. Diesmal grüßt Jules Vernes >>Reise zum Mittelpunkt der Erde<<. Torcreek, Hilemore und Loriabeth treffen tief unter dem Eis des Südpols auf eine ausgedehte utopische Kuppellandschaft. Damit beginnt eine ebenso skurrile wie spannende Episode. Unter anderem erfährt der geneigte Leser endlich, wie es zum Erscheinen der ersten weißen Drachen kam.

Weitere Protagonisten sind Sirus, der wider Willen zum Verderbten wird, sich aber dennoch einen Rest Menschlichkeit bewahrt. Auch >>Miss Blut<<, Lizanne Lethridge, schlägt sich auf geheimer Mission im Corvantinischen Reich weiterhin tapfer.

Ich habe es bedauert, auf der letzten Seite anzukommen. Wieder einmal war mir die Lektüre ein Vergnügen, großer Spaß.

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