Jacqueline Montemurri – DAS GEHEIMNIS DES LAMASSU

Jacqueline Montemurri

DAS GEHEIMNIS DES LAMASSU

Karl Mays Magischer Orient, Band 9

Karl-May-Verlag, Radebeul, Sept. 2020, 474 Seiten, Softcover

Verlagsinformation:

>>Kara Ben Nemsi und Hadschi Halef Omar werden nach Lindsay Castle eingeladen. Nicht nur die frostige karge Gegend Nordenglands setzt ihren wüstenliebenden Gemütern zu, sondern auch die schreckliche Nachricht bei ihrer Ankunft: Der Earl of Lindsay – Sir Davids Vater – wurde unter mysteriösen Umständen ermordet. Während der Trauerfeierlichkeiten lernen sie Sir Davids Ziehschwester Anahita kennen, die ein Geheimnis umgibt, welches in der Vergangenheit der Familie zu liegen scheint. Eines Nachts, nachdem Kara und Sir David im Schlosspark von einer Gruppe persischer Assassinen überfallen wurden, ist Anahita plötzlich verschwunden. Mit Hilfe des analytisch begabten Familienfreundes Arthur Conan Doyle finden sie eine Spur, die in Lindsays Vergangenheit und zudem nach Persien führt. Kara, Halef und Sir David begeben sich auf die Jagd nach den Entführern. Damit beginnt ein Abenteuer, welches die drei Freunde in die Wüste mit seinen gefährlichen Geschöpfen führt, in unwegsame Berge zu schattenhaften Kriegern und in den prunkvollen Palast des Schahs von Persien mit seinen Wundern wie aus Tausendundeine Nacht. Zu spät bemerken sie die tödliche Falle, die ihnen der persische Magier stellt, welcher hinter all den Ereignissen die Fäden zieht.<<

Ganz im Gegensatz zu Jacqueline Montemurri, die bis 1982 im Geburtsort Karl Mays aufwuchs, habe ich mich nie für seine Abenteuerbücher erwärmen können. Aber man kennt sich im SF/Fantasy-Fandom und Jacqueline ist nicht nur ein sympathischer Mensch, sondern kann auch sehr überzeugend sein. Gleichzeitig ziehe ich aber den symbolischen Hut vor einer hochprofessionellen Autorin. Obwohl >>Karl Mays Magischer Orient<< kaum in mein Beuteschema passt, bin ich wieder einmal ausgezeichnet unterhalten worden! Spannend, bunt und ohne Durchhänger geht es von den nebligen Gestaden Good Old Englands direkt in die Blütenpaläste des 19. Jahrhunderts, wobei sogar Kritik am damaligen Verhalten der europäischen Kolonialmächte anklingt.

Meine liebsten Passagen (seufz) lagen dennoch im ersten Drittel des Buches. Wilkie Collins mag ich einfach soviel lieber als Karl May … Wer jedoch magische Kreaturen liebt, ist bei Jacqueline Montemurri bestens aufgehoben. Ein Lamassu ist nämlich ein Werwesen, tritt als Mensch auf oder als riesiger geflügelter Bulle. Das zu schildern, muss man sich trauen. Der Autorin gelingt es meisterhaft.