Didier Decoin: Das Ministerium der Gärten und Teiche

 

Studienart gko Uni-Leipzig

Didier Decoin

Das Ministerium der Gärten und Teiche

Originaltitel: Le bureau des jardins et des étangs (2017)

Verlag: Klett-Cotta, Stuttgart, 30. August 2018

Hardcover, 352 Seiten

ISBN-13: 978-3608962376

>>Japan im 12. Jahrhundert: Der vom Kaiser begünstigte Karpfenfischer Katsuro kommt ums Leben, und es gibt nur eine Person, die ihn ersetzen kann. Miyuki, seine junge Frau, weiß um das geheime Leben der Karpfen. Also begibt sie sich auf eine abenteuerliche Reise, um die wertvolle Fracht an den kaiserlichen Hof zu bringen. Goncourt-Preisträger Didier Decoin (13.03.1945) betört mit seinem außergewöhnlichen Roman die Sinne.<< 

Soweit die Verlagsinformation – leider hat dies zumindest bei mir nicht funktioniert, es stellte sich eher Übelkeit ein. Je weiter der Erzähler seinen Faden spinnt, desto scheußlicher finde ich die Geschichte. Aber jedem Karpfen sein Pläsierchen – mancher Leser mag das – im meinen Augen Übermaß – an >>Parfüm und Schlamm, Kurtisanen und Bauern, Sinnlichkeit und Gewalt<< tatsächlich anregend finden. Ich gebe gerne zu, dass ich mit dem Verständnis französischer Schriftsteller schon des Öfteren Probleme hatte.

Angesiedelt wurde die Erzählung in einem halbmythischen Japan zu Zeiten des sakoku (Landesabschließung – 15.-18. Jahrhundert). Die Fantasy-Zuordnung könnte strittig sein – eigentlich geht es nur, wie öde, um überlieferte Gottesvorstellungen, Mystizismus aufgrund fehlender Bildung. Auch wenn sich die Geschichte um Amakusa Miyuki und ihre Abenteuer dreht, gibt die Gute als Hauptperson nicht viel her. Fast durchgehend ging sie mir durch Gefühligkeit und Dummheit auf die Nerven.

Zum Abschluß für den geneigten Leser noch ein Tipp: lieber zu Lian Hearn greifen (Der Clan der Otori, Shikanoko). Rezensionen hierzu finden sich auch auf dieser Website.