Christian von Aster – Der Orkfresser

 

Der Orkfresser

Taschenbuch: 352 Seiten

Verlag: Klett-Cotta; Auflage: 1 (10. März 2018)

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 3608981217

ISBN-13: 978-3608981216

Größe und/oder Gewicht: 12,6 x 3,2 x 20,7 cm

Bislang hatte ich nur das Wort von Brieffreundin Sabine Seyfarth, dass sich hinter Christian van Aster ein lustiger, patenter, grenzgenialer Typ verbirgt. Leider stamme ich nicht aus Leipzig und konnte ihn noch nicht bei einer Autorenlesung erleben. Stattdessen war wohl meine Auswahl der Werke von Pech verfolgt. Weder >>Der letzte Schattenschnitzer (2011)<<, noch >>Das eherne Buch (2015)<< wussten mich zu überzeugen. Schlimmer: ich konnte sie nicht einmal durchlesen, so wenig wusste ich damit anzufangen.

Jetzt weiß ich endlich sicher, dass die Schuld daran wohl nur beim Lektorat zu suchen ist! Vermutlich wollte der Autor diese Schinken so wenig verfassen wie Kunstfigur Aaron Tristen noch einen Band seiner unsäglichen Culture-Clash-Reihe. Dieser verprügelt jedenfalls nach einer aus dem Ruder gelaufenen Lesung die vom Veranstalter gemieteten Orks und verpasst seinem Leben damit eine dramatische Wende. Nie wieder Vampir-Engel Zombie-Pornos, schwört er sich.

Herrlich, wie er versucht, auf der dunklen Seite Leipzigs unterzutauchen. Dabei hält er die Verdrängung mit Hilfe bunter Pillen aufrecht und bekommt Besuch von allerlei literarischen Halluzinationen. Schließlich landet er in einem Schreiblehrgang. Offensichtlich ist sogar ein (verkleidetes) Orkmädchen von ihm schwanger nach dem letzten One-night-stand.

Ganz nebenbei rechnet von Aster ab mit Trilogien, Rezensionen, Marketingstrategien und dem modernen Literaturmarkt.

Mir hat der neue Aster ganz wunderbar gefallen. Die temporeich erzählte Geschichte ist sowohl witzig als auch böse, ganz genau mein Ding. Und ein paar kleine Wunder sind auch dabei.

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