Christan von Aster – Der letzte Schattenschnitzer

Der letzte Schattenschnitzer

Christan von Aster

Klett-Cotta ISBN 978-3-608-93917-0

312 S., 19,95 €

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Um es vorab zu nennen – vorliegendem Buch gebührt höchstens das Prädikat „mittelmäßig“. Und das ist wirklich schade, denn der Band wurde vom Verlag wieder einmal wunderschön gestaltet. Auch der Autor, geboren 1973, weist laut Klappentext alle notwendigen Voraussetzungen auf, als da wären: Germanistik-Studium, Erfahrungen mit Bühne und Film, hoher Bekanntheitsgrad. Vielleicht, weil ich die Gothic-Szene nicht kenne, fällt es mir gerade schwer, mir die Massen von begeistert tobenden Fans vorzustellen.

Christan von Aster gelingt es nämlich nicht, das Feuer zu entzünden. Dank einer düsteren, betulichen Erzählweise glimmt der Plot nur vor sich hin, sondert Rauch, Schatten und Betroffenheit ab, mehr nicht.

Mich vermochte die Geschichte gerade einmal über das erste Drittel zu interessieren. Der Grund? Sowohl Carmen Maria Dolores als auch Jonas Mandelbrodt gerieten dem Autor als Langweiler – dabei handelt es sich um Kinder! Behinderte Auserwählte, gut und schön, mit äußerst tragischem Schicksal, heul, aber trotzdem: Lachen, Lärmen, Leben fehlen hier gänzlich. Der Gedanke, dass auch der Autor selbst sich viel zu ernst nimmt, drängt sich auf.

Dazu raunt es zwischendurch bedeutungsschwer von John Dees (ganz zu Recht!) verlorenem Werk „Alchimia Umbrarum“ – was tatsächlich noch das letzte Überraschungsmoment der Geschichte killt. Und ständig tagt der Rat der Schatten… ganz ohne Murmeltier. Schade um den Hund!

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