Anthony Ryan, DAS SCHWARZE LIED (Rabenklinge 2)

Anthony Ryan

DAS SCHWARZE LIED

Rabenklinge 2

(The Black Song, Raven´s Blade 2)

Klett-Cotta, Stuttgart, August 2021, 589 S., Hardcover, ISBN‎ 978-3608982183

Verlagsinformation:

Die Stahlhorde hat das Ehrwürdige Königreich verwüstet, indem sie einen Feuer- und Blutsturm entfesselte. Kehlbrand, der Anführer dieser gewaltigen Streitmacht, ein Warlord, der sich selbst für ein gottgleiches Wesen hält, richtet nun seine gierigen Augen auf die anderen umliegenden Reiche. Es gibt niemanden, der diesen Wahnsinnigen aufhalten könnte, außer vielleicht einen: Vaelin al Sorna. Vaelin ist aber auf der Flucht und seine Armee ist schwer angeschlagen und befindet sich in Auflösung. Und da ist noch ein größeres Übel. Das Schwarze Lied, das sein eigenes Lied des Blutes ersetzen soll, welches ihn einst zum unbezwingbaren Kämpfer machte, ist kein Segen mehr, sondern ein Fluch …

Wie bei jedem anderen menschlichen Wesen gibt es auch bei mir ein paar Sachen, die ich mir dringend abgewöhnen sollte. Eine davon ist zu versuchen, einem Autor wie Anthony Ryan gerecht zu werden. Leider sind seine Ideen so orginell, ihre Ausarbeitung so üppig, dass ich ständig darauf hereinfalle. Ja, er ist ein prächtiger Unterhalter. Die Protagonisten, seien es Vaelin Al Sorna oder der Barbar Kehlbrand, sind gut ausgearbeitet, bleiben im Gedächtnis. Es gibt klar konturierte Frauengestalten, selbstbewusst und nicht nur aus dem Pin-up-Katalog. Überraschender Weise können die meisten von ihnen heilen. Dies ist auch dringend notwendig, denn Anthony Ryan ist der Gott des Gemetzels.

Du meine Güte – wieder einmal werden ganze Landstriche entvölkert. Es wird gebrandschatzt, mit Pfeilen durchlöchert, von Pferden zu Mus getrampelt, was das Zeug hält. Gliedmaßen fliegen durch die Gegend, gefolgt von halben Schädeln. In Folge tropfen feindliche Gehirne von blutigen Heldenhänden, etc. p.p.

Und das mir – da blieb mir so manches Mal nur übrig, was ich angesichts von Schlachtenszenen öfter mache – einfach vorspulen. Irgendeiner wird schon gewinnen, um dann den nächsten Konflikt loszutreten, das kennt man ja. Leider finde ich Gewalt wirklich nicht sonderlich interessant.

Beim Epos um die Rabenklinge handelt es sich um die Fortsetzung von Anthony Ryans Erstling. Rabenschatten 1, 2 und 3 waren nicht ganz so blutig (meine ich zumindest in der Erinnerung), von den Spannungsbögen allerdings eher chaotisch, längst nicht so meisterlich choreographiert wie die Nachfolger. Gelesen habe ich sie allerdings alle. Und es hat mir gefallen …